Im Herbst 2022 fand im Ostaargau während einer Woche eine Nummernschilderhebung statt. Ziel war, die Verkehrsströme im Ostaargau genauer zu erfassen, sowohl den Gesamtverkehr als auch im Besonderen den Strassengüterverkehr. Eine Auswertung zeigt, dass sich der Schwerverkehr durch den Raum Brugg-Windisch durch eine Zentrumsentlastung in etwa verdoppeln würde.
Dazu wurden innerhalb des Raums Ostaargau speziell die beiden Teilräume Baden und Brugg-Windisch untersucht. Unterteilt wurde nach Transitverkehr durch die Teilräume einerseits, Ziel-/Quellverkehr an den Raumgrenzen anderseits. Speziell erfasst wurde der Transitverkehr durch den Ostaargau von und zur Grenze in Koblenz.
Die Aussagekraft dieser Erhebung bezüglich einer zukünftigen ZEL Brugg-Windisch ist relativ begrenzt, vor allem weil die Destinationen des Ziel- und Quellverkehrs nur sehr grob erhoben wurden und weil der Verkehr innerhalb der Räume überhaupt nicht erfasst wurde.
Immerhin geht aus den Daten Folgendes hervor:
- Der grenzüberschreitende Schwerverkehr zwischen dem Grenzübergang Koblenz und der A1 bzw. anderen Destinationen südlich durch den Raum Brugg-Windisch würde sich (Stand heutiges Volumen) schätzungsweise von rund 250 auf etwa 500 Fahrten pro Tag verdoppeln. Dafür sind zwei Ursachen massgebend: Zum einen der Mehrverkehr aus der Achse Koblenz – A1 Neuenhof durch gesteuerte Umlenkung und Attraktivitätssteigerung, zum anderen Attraktivitätssteigerung für den Schwerverkehr, der aktuell den Raum Brugg-Windisch in Richtung Westen auf der Aarauerstrasse verlässt und erst später nach Süden umbiegt.
- Ein zusätzlicher Grenzübergang in Koblenz für den Schwerverkehr würde primär das Volumen auf der Transitachse durch Brugg-Windisch erhöhen, sei es durch gesteuerte Umlenkung oder weil sie die schnellere Route ist.
- Die Auswirkungen der ZEL auf den Ziel-/Quell-Schwerverkehr sind nicht konkret beurteilbar. Generell würde wohl einfach der jetzige Verkehr auf der Hauserstrasse auf die ZEL umgelenkt.
Quelle: Verkehrsströme im Ostaargau. Nummernschilderhebung Oktober 2022, hrsg. vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt BVU des Kantons Aargau, Abt. Verkehr, Januar 2023
15.06.2023 / Fredy Bolt